Smarte Lösung für eine verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung
In Zeiten steigender Energiepreise sind jedes einzelne Grad und jede Kilowattstunde wertvoll. Noch immer werden in 65 Prozent der Schweizer Mehrfamilienhäuser die Heizkosten nach pauschalem Verteilschlüssel und nicht nach dem Verursacherprinzip abgerechnet.
Konkret heisst das: Wer zur Miete wohnt und Energie spart, bezahlt unter dem Strich gleich viel wie jene Mieter:innen, die dies nicht tun. Die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung (VHKA) macht das Abrechnen fair. Und mit dem cleveren All-in-One-Abomodell «Fairplay!» von NeoVac wird die VHKA zudem einfach und smart.
Warum das System nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch sinnvoll ist, und welche Vorteile es sowohl für Bewohner:innen als auch Immobilienverwaltungen und Eigentümerschaften bietet, erklärt NeoVac Key-Account-Manager Yanick Zehnder im Experteninterview.
Warum ist die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung (VHKA) besonders in Zeiten steigender Energiepreise so wichtig?
Steigende Preise für Energie führen uns vor Augen, wie wertvoll diese Ressource ist und wie wichtig es ist, sie verantwortungsvoll zu nutzen. Die VHKA ist eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit, das Bewusstsein der Bewohner:innen zu schärfen. Wer bewusst heizt und Energie spart, profitiert von einer geringeren Kostenbelastung.
Im Gegensatz dazu benachteiligt ein Verteilungsschlüssel nach Volumen diejenigen, die sparsam sind. Hierbei finanzieren diese oft die Grossverbraucher mit, die durch überhitzte Wohnungen oder dauergeöffnete Fenster unnötig Energie verbrauchen. Mit der Umstellung auf eine Abrechnung nach Verbrauch schaffen wir Transparenz und setzen Anreize für einen nachhaltigeren Umgang mit Energie. Im Übrigen zeigt sich in der Praxis, dass ein Temperaturunterschied von nur einem Grad zu einer Differenz von sechs bis acht Prozent auf der Heizkostenabrechnung führen kann.
Wie funktioniert die VHKA im Rahmen von «Fairplay!» konkret?
An jedem Radiator im Gebäude wird ein Heizkostenverteiler installiert, der mit der innovativen LoRaWan-Technologie ausgestattet ist. Diese Technologie ermöglicht uns eine bequeme Fernablesung der Werte - ganz ohne Vor-Ort-Besuche. Auf Basis dieser Ablesungen erstellen wir eine präzise Abrechnung nach dem VEWA-Abrechnungsmodell. Die Abrechnung wird anschliessend direkt an die Hausverwaltung übermittelt.
Welche konkreten Vorteile haben Mieter:innen, die über das Modell «Fairplay!» abgerechnet werden, im Vergleich zu jenen, bei denen das herkömmliche Modell zum Einsatz kommt?
Das Modell bietet Mieter:innen eine transparente und faire Abrechnung, die ihren tatsächlichen Heizverbrauch aufzeigt – im Gegensatz zu traditionellen Abrechnungen, bei denen der Verteilungsschlüssel oft unabhängig vom individuellen Verbrauch festgelegt wird. Faktoren wie Raumtemperatur oder Lüftungsverhalten, die den Heizbedarf beeinflussen, werden hier berücksichtigt. Zwei Drittel der Nutzer:innen profitieren von einer Reduzierung ihrer Heizkosten, wenn sie zu einer individuellen Heizkostenabrechnung wechseln.
Wie unterstützt die kostenlose App «NeoVac myEnergy» die Bewohner:innen dabei, Energie zu sparen? Welche Funktionen bietet sie?
Die App hilft den Nutzer:innen dabei, ihren Energieverbrauch ganz einfach im Blick zu behalten. Sie können jederzeit ihren Verbrauch nachverfolgen und vergleichen – zum Beispiel mit dem Vorjahr oder dem Liegenschaftsdurchschnitt. So bekommen Bewohner:innen ein klares Bild von ihrem Verhalten und können gezielt Massnahmen ergreifen, um ihren Verbrauch zu optimieren. Die App wurde mit einem klaren Fokus auf Benutzerfreundlichkeit entwickelt und ist so konzipiert, dass sie sich problemlos von allen nutzen lässt – ganz gleich, ob Technikprofi oder Anfängerin bzw. Anfänger.
Was macht «Fairplay!» besonders attraktiv für Immobilienverwaltungen und Eigentümerschaften?
«Fairplay!» bietet eine besonders attraktive Lösung, da es Hausverwaltungen und Eigentümerschaften ermöglicht, eine individuelle Heizkostenabrechnung einzuführen – und das ganz ohne Investitionskosten. Damit profitieren sie von einer transparenten, verbrauchsabhängigen Abrechnung, die den Verwaltungsaufwand minimiert und gleichzeitig den Bewohner:innen eine faire und nachvollziehbare Kostenaufstellung bietet.
Gibt es versteckte Kosten oder Verpflichtungen?
Das Modell ist für Verwaltungen und Eigentümerschaften besonders attraktiv, da es keine Investitionskosten erfordert. Die Abrechnung erfolgt pro Wohnung und kostet CHF 9.85 monatlich (inkl. MWST). Dieser Preis deckt die Lieferung, Montage, Ablesung und Abrechnung von bis zu fünf Heizkörpern pro Wohnung ab. Sollte eine Wohnung mehr als fünf Heizkörper haben, wird ein zusätzlicher Betrag von CHF 1.95 pro Monat für jeden weiteren Heizkörper berechnet. Die Vertragsdauer ist auf sechs Heizperioden festgelegt. Es gibt keine versteckten Kosten oder zusätzlichen Verpflichtungen – alles ist transparent und klar kalkulierbar. Lediglich bei einem Mietparteiwechsel erheben wir eine geringe Aufwandsgebühr, um den Übergang reibungslos zu gestalten.
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In welchen Fällen ist der Einsatz von «Fairplay!» besonders sinnvoll?
«Fairplay!» ist eine ideale Lösung für alle Gebäude mit Heizkörpern, insbesondere für solche, bei denen die Nebenkosten bisher ohne individuelle Zähler verteilt wurden.
Es ist wichtig zu beachten, dass «Fairplay!» nicht geeignet ist, wenn im Gebäude auch andere Heizsysteme wie Fussbodenheizung oder Heizlüfter installiert sind. Für solche «gemischten» Systeme bieten wir jedoch massgeschneiderte Lösungen, um auch hier eine individuelle Heizkostenabrechnung zu ermöglichen.
Welche regulatorischen Rahmenbedingungen müssen bei der Einführung der VHKA beachtet werden? Ist «Fairplay!» in allen Regionen umsetzbar?
«Fairplay!» kann in der gesamten Schweiz problemlos umgesetzt werden. Es ist jedoch ratsam, bei einer Änderung des Verteilungsschlüssels die Mieter:innen über eine Anpassung des Mietvertrags zu informieren. Diese Änderung wird in der Regel sehr gut akzeptiert, da sie den Mieter:innen einen klaren Vorteil verschafft – insbesondere im Vergleich zu einer pauschalen Aufteilung der Heizkosten nach Wohnungsvolumen.
Wie lange dauert die Implementierung des Systems?
Der Übergang zu «Fairplay!» ist unkompliziert und gut planbar. Wir koordinieren die Umstellung mit den Kund:innen und organisieren den Einbau der Heizkostenverteiler so, dass die aktuelle Heizperiode noch mit dem alten Verteilschlüssel nach Volumen abgeschlossen werden kann. Die neue Heizperiode beginnt dann nahtlos mit dem neuen, verbrauchsabhängigen System.
Wie trägt «Fairplay!» zur Nachhaltigkeit und zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei?
Die Einführung von «Fairplay!» fördert das Verantwortungsbewusstsein der Nutzer:innen, da sie ihren tatsächlichen Heizverbrauch klar nachvollziehen können. Durch den bewussteren Umgang mit Energie kann in vielen Fällen eine Einsparung von bis zu 15 Prozent der Heizenergie pro Gebäude erzielt werden. Es werden also nicht nur die Heizkosten gesenkt, sondern auch CO₂-Emissionen reduziert, was einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.
Energieeinsparpotenzial durch die verbrauchsabhängige Abrechnung (VEWA)
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Verursacherprinzip statt Pauschale
Noch immer werden in 65 Prozent der Schweizer Mehrfamilienhäuser die Heizkosten nach pauschalem Verteilschlüssel und nicht nach dem Verursacherprinzip abgerechnet. Daher besteht weiterhin ein riesiges Einsparpotenzial. Würde der gesamte Schweizer Wohnungsbestand verbrauchsabhängig abgerechnet werden, könnten durch den erzeugten Sparanreiz nochmals zusätzlich rund 1,18 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das Schweizer Klimaziel 2050 sieht eine Reduktion von 0,6 Tonnen CO2 jährlich pro Kopf vor. Allein 0,21 Tonnen davon könnten durch eine flächendeckende verbrauchsabhängige Energie- und Wasserkostenabrechnung eingespart werden. Das entspräche insgesamt 1,8 Millionen Tonnen CO2. Die Umsetzung dieser Massnahme würde 35 Prozent des Schweizer Klimaziels 2050 erfüllen.
Quelle: Schweizerischer Verband für Wärme- und Wasserkostenabrechnung