Reservoirsanierung Wengen

Der Ferienort Wengen liegt auf einer windgeschützten Sonnenterrasse am Fuss der Jungfrau, 400 Meter über dem Lauterbrunnental, auf 1274 m. ü. M. Der Ort ist für überdurchschnittlich viele Sonnenstunden bekannt. Das autofreie Wengen erreicht man seit 1893 von ­Lauterbrunnen aus mit der Wengernalpbahn. Dort hat uns der Auftrag, zwei Trinkwasserreservoirs zu sanieren, hingeführt.

Reservoirsanierung Wengen

Nach jahrelangem einwandfreiem Betrieb wurde es Zeit, das Trinkwasserreservoir Mesti zu sanieren. Das Bauwerk mit zwei runden Behältern à 12 m/500 m³ wurde 1930 ­erstellt. Handlungsbedarf gab es aufgrund brauner, aufgeweichter Flecken am Dünnschichtmörtel und der zunehmend schwierigen Reinigungsarbeiten. Die Ursache dieser Flecken ist bis heute nicht bekannt. Grundsätzlich hätte das Reservoir mit einer neuen, zementgebundenen Schicht überzogen werden können. Das Problem wäre ­jedoch erneut aufgetreten. Deshalb entschied sich die Wasserversorgung Wengen für eine Folienauskleidung.

Dem renommierten Ingenieurbüro Sterchi GmbH Unterseen wurde die Projekt- und Bauleitung übertragen. Das Reservoir und Schieberhaus wurden komplett freigelegt, abgedichtet und isoliert. Alle Leitungen, Armaturen, elektrischen Installationen, der Innenanstrich und der Anlagenbau im Schieberhaus wurden komplett erneuert. Die Decken der Wasserkammern wurden innen sandgestrahlt und mit ­einem Zementprodukt beschichtet.

NeoVac erhielt den Zuspruch für die Innensanierung der beiden Behälter und die notwendigen Zusatzarbeiten. In diesem Fall gab es keine nachhaltige Lösung ohne eine Trennung der Wände und des Bodens vom Wasser. ­Abhilfe schaffte das Abdichtsystem von NeoVac mit der flexiblen, glasvliesarmierten Trinkwasserfolie auf Basis ­flexibler Polyolefine (PE). Die Folie weist eine breite ­chemische Beständigkeit auf. Zudem verfügt diese FPO-Kunststoffdichtungsbahn über ein hervorragendes Ökoprofil.

 

Merkmale unseres Abdichtungssystems


• Völlige Trennung des Untergrunds vom Wasser
• Alte Dichtsysteme können belassen werden
• Rissüberbrückend
• Kurze Bauzeit ohne Aushärtungs- und Trocknungszeiten
• Unabhängig von der Beckenform
• Beständig gegen alle üblichen Wasseraufbereitungs- und Reinigungsmittel
• Erfüllt alle hygienischen Anforderungen an die ­Trinkwasserqualität
• 10 Jahre Materialgarantie

 

Umweltverträglichkeit gewährleistet

Die Trinkwasserfolie von NeoVac enthält keinerlei Lösemittel, Fungizide, Schwermetalle und Weichmacher. Sie ist ­absolut umweltverträglich in Herstellung, Verarbeitung und Gebrauch. Die Folie ist zudem ausgesprochen ­wartungsfreundlich.

 

Die Vorgehensweise der Sanierung


Erste Etappe:
Die Schneide- und Bohrarbeiten konnten in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Projekt­leiter des Ingenieurbüros Sterchi GmbH durchgeführt werden. Es wurden alle Leitungen, Schieber und Armaturen im Schieberhaus neu eingebaut.

 

Zweite Etappe:
In Oberriet wurde das notwendige Material auf 16 Paletten verladen und mit dem Lastwagen nach Lauterbrunnen zur Bahnstation geführt. Dort wurden die Paletten auf die Bahn Richtung Wengen umgeladen und von der Station Wengen mit Kleintransportern bis zum Reservoir Mesti, weit oberhalb von Wengen, gebracht.

Die Mauerausschnitte für die Drucktüren und die Öffnungen bei den Einlaufleitungen mussten wegen zu geringen Wandstärken und nach heutiger Sicht zu schwachen Armierungen mit CarboDur-Lamellen verstärkt werden.

Beim Einpassen/Einbauen der Drucktüren mit Klemmflansch, Schauglas, Scheibenwischer und Zentralverschluss galt das besondere Augenmerk der optimalen Anpassung an die abgerundeten Kammerwände.

Bei den alten Einstiegsöffnungen konnten wir je ein Klarglasfenster aus Chromstahl einflüglig und luftdicht einbauen. Die Sicht in die gefüllten Reservoirkammern ist so jederzeit möglich.

Nach der Massaufnahme am Objekt konnten die meisten PE-Teile im Werk vorbereitet werden. Das verkürzte die Einbauzeit markant. Die Schnittstellen sind bei allen Leitungen aussen beim ersten Flansch und innen gemäss Vorgaben des Ingenieur.

Für eine gute Sicht bei den Reinigungsarbeiten und für die visuelle Kontrolle während dem Betrieb installierten wir zwei LED-Deckenleuchten.

Wichtiges Detail zum Einbau der Zwischenraumentlastung: das Drainagesystem zwischen dem Bauwerk und der Auskleidung mit einem 50-mm-PE-Rohr in den Rohrkeller garantiert das Abfliessen von Kondenswasser und des von aussen eventuell eindringenden Sickerwassers.

Die Instandsetzungs- und Baumeisterarbeiten wurden ebenfalls von NeoVac-Spezialisten erledigt. Wo nötig, wurden Armierungen und Quellbänder eingebaut. Es wurden Schalungen bei Hohlstellen angebaut, Wanddurchführungen und Pumpensumpf mit Spezialmörtel ausgefüllt und alle Unebenheiten reprofiliert.

Nach dem Einbau der Klettstreifen (Montagehilfe beim Einbau der Folie) konnte am Boden umlaufend die Drainage für das Kondenswasser befestigt werden. Dies gewährleistet ein schnelles Abfliessen des Kondenswassers im Zwischenraum.

 

Dritte Etappe:
Nach den Vorarbeiten konnte mit dem Einbau der Auskleidung begonnen werden. Bei allen Schweiss- und Nebenarbeiten arbeitet NeoVac streng nach den Verarbeitungsrichtlinien des Folienherstellers. Die Auskleidung wurde bis zur Deckenrundung verlegt und am oberen Randabschluss wurden Chromstahlprofile montiert. Am Schluss prüften unsere Spezialisten die Handschweissnähte mittels Vakuum auf Dichtheit.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten starteten wir mit der Erstreinigung und Desinfektion. Beide Behälter wurden gefüllt. Nach der Wasserqualitätsuntersuchung durch das Kantonale Labor konnte die Anlage nach vier Wochen Sanierungszeit ihren Betrieb wieder aufnehmen.