NeoVac begleitet die SFS Group AG auf ihrem Weg in die Elektromobilität
Immer mehr Unternehmen rüsten ihren Fuhrpark um und entscheiden sich für die E-Mobilität. Wir haben mit Claudio Winter, Head of Technical Services Infrastructure, über die Herausforderungen der Umrüstung und die Zusammenarbeit mit NeoVac gesprochen.
Was waren die ausschlaggebenden Gründe, die SFS-Flotte elektrisch aufzustellen?
Die «Umwelt-Roadmap 2020–2025» sieht verschiedene Massnahmen zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele der SFS Group vor. Ein kleiner, aber wichtiger Teil davon betrifft die Fahrzeugflotte, die künftig ausschliesslich aus rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bestehen soll. Nicht nur der Standort Heerbrugg, sondern auch verschiedene andere Standorte erneuern ihre Geschäftsfahrzeuge ausschliesslich mit Hybrid- oder vollelektrischen Autos.
Warum haben Sie sich für die Zusammenarbeit mit NeoVac entschieden?
Die Zusammenarbeit entstand, als wir eine Lösung für Elektroladestationen auf unserem Firmenareal in Heerbrugg suchten. Das System sollte ermöglichen, dass Besucher-, Flotten- und private Fahrzeuge individuell abgerechnet werden können. Dabei war es uns ein Anliegen, die Preisgestaltung und das Management der Ladestationen selbst zu verwalten und nicht an einen Vertragspartner auszulagern. Dies konnte mit der Backend-Lösung von NeoVac so realisiert werden. Weiter konnte durch die Zusammenarbeit eine Lösung für Mitarbeiter:innen mit persönlichem Flottenfahrzeug entwickelt werden. Diese ermöglicht eine automatische Weiterverrechnung der Energiekosten an SFS, sobald das Flottenfahrzeug am Wohnort der Person geladen wird.
Wo lagen die Herausforderungen bei der Umstellung der Flotte auf E-Mobility? Mit welchen Fragen mussten Sie sich in diesem Zusammenhang auseinandersetzen?
Eine Herausforderung war sicherlich die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur an den verschiedenen Standorten der Fahrzeuge, zum Beispiel am Wohnort der Mitarbeiter:innen. Die Möglichkeit, die Fahrzeuge einfach und unkompliziert aufzuladen, musste von Anfang an gegeben sein, damit die Elektrofahrzeuge effizient genutzt werden können und eine breite Akzeptanz erhalten. Ebenfalls waren organisatorische Themen herausfordernd, wie zum Beispiel das Laden von Poolfahrzeugen. Diese stehen dem oder der nächsten Nutzer:in nicht direkt nach der Rückkehr wieder zur Verfügung, sondern erst nach einer geplanten Ladepause.
Wie genau sieht die Lösung bei SFS aus?
SFS plant, die Fahrzeugflotte in den nächsten Jahren schrittweise auf rein elektrische Fahrzeuge umzustellen. Dies betrifft sowohl die Poolfahrzeuge wie auch persönliche Flottenfahrzeuge von Mitarbeiter:innen. Das gezielte Laden der E-Fahrzeuge wird zukünftig mit Sicherheit eine wichtige Rolle im Energiemanagement auf dem Areal von SFS übernehmen. Durch den Betrieb einer der grössten PV-Anlagen in der Ostschweiz kann SFS jährlich mindestens 4 GWh elektrische Energie selbst produzieren. Da diese selbst erzeugte Energie jedoch nur einen geringen Teil des elektrischen Energieverbrauchs am Standort Heerbrugg deckt, liegt es in der Betrachtungsweise der Nutzer:innen, ob die Fahrzeuge nun effektiv mit eigenem Strom geladen werden oder nicht.
Was bieten Sie damit Ihren Mitarbeiter:innen?
Beim Aufbau der Ladeinfrastruktur beraten wir unsere Mitarbeiter:innen und sie erhalten eine finanzielle Unterstützung. Weiter wird die bezogene Energie am Wohnort der Person zum geltenden Netztarif vergütet. So kann zum Beispiel auch ein zusätzlicher finanzieller Anreiz für den Bau einer privaten PV-Anlage am Wohnort entstehen. Ein grosser Teil der Mitarbeiter:innen hat aber auch die Chance, erste Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen zu machen und somit mögliche Bedenken für einen zukünftigen privaten Nutzen im Voraus auszuräumen.
Gibt es auch Nachteile der Lösung?
Die Nutzung der Elektrofahrzeuge erfordert in erster Linie etwas mehr Planung und Voraussicht als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Ebenfalls fallen durch den Aufbau der Ladeinfrastruktur Initialkosten an, die bei Benzin- oder Dieselautos nicht vorhanden sind. Diese Kosten werden sich jedoch durch den geringeren Wartungsaufwand der Fahrzeuge und die Energiepreise amortisieren lassen.
Die Ladung der Elektrofahrzeuge muss gut geplant sein. Wie handhaben Sie es beispielsweise, wenn längere Strecken zurückgelegt werden müssen?
Im Durchschnitt fahren die SFS-Aussendienstmitarbeiter:innen rund 200 km pro Tag. Mit der Kapazität der heutigen Elektrofahrzeuge ist dies gut ohne Ladestopp machbar. Für weitere Strecken ist es natürlich nötig, je nach Reichweite das Laden an öffentlichen Stationen mit einzuplanen. Bei den öffentlichen Ladestationen haben wir uns für einen grossen Verbundanbieter entschieden, damit möglichst viele Ladepunkte mit eingeschlossen sind. Zudem gehen wir davon aus, dass immer mehr Unternehmen ihren Besucher:innen eine Lademöglichkeit zur Verfügung stellen werden. Somit kann ein Besprechungstermin gleich mit dem Ladestopp kombiniert werden.