Der Wandel des Emmenhofs

Von einer industriellen Vergangenheit zu einer nachhaltigen Zukunft: Das historische Industrieareal in Derendingen entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem einzigartigen, lebendigen Wohn- und Arbeitsquartier. Damit hat es einen bemerkenswerten Wandel vollzogen, der heute von der Nutzung moderner Technologien und nachhaltiger Energiekonzepte geprägt ist.

Angefangen hat alles vor über 150 Jahren mit der Gründung einer Baumwollspinnerei am Emmenkanal. Rund 300 Personen produzierten mit damals modernen Maschinen Baumwollgarn – und das Quartier wurde zu einem der bedeutendsten Standorte der frühen Industrialisierung im Kanton Solothurn. Später zog die Teigwarenfabrik Scolari AG in die alten Fabrikhallen ein und produzierte hier Pasta in 98 verschiedenen Varianten. Noch heute vermittelt der Emmenhof industrielles Flair: Das rund 50'000 m² grosse Areal wird aktuell von rund 100 Klein- und mittelgrossen Unternehmen als Geschäftsstelle, Bürostandort oder Lager genutzt. In sechs Bauetappen soll bis 2030 moderner Wohnraum mit Büro- und Gewerbeflächen, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie entstehen. Geplant sind mehrere Neubauten – darunter ein Hochhaus mit 16 Geschossen –, während einzelne bestehende Gebäude bewusst als Zeitzeugen erhalten und umfassend renoviert werden.

«Das Projekt ist nicht wie 99 % unserer ZEV-Projekte, da das Areal Energie aus Wasserkraft mittels eines eigenen Wasserkraftwerkes produziert – das ist etwas Besonderes.»

ZEV – nur ganz anders als sonst

Gemeinsam den vor Ort produzierten Strom aus Photovoltaikanlagen verbrauchen – das ist die Idee hinter einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV). «Hier ist es allerdings nicht wie bei 99 % unserer ZEV-Projekte, da das Areal hauptsächlich Energie aus Wasserkraft mittels eines eigenen Wasserkraftwerkes erzeugt», erklärt Fabian Widrig, NeoVac Teamleiter Energy Consulting. Das Wasserkraftwerk produziert jährlich circa 1’700 Megawattstunden, die Photovoltaikanlage circa 160 Megawattstunden. Der Jahresverbrauch des gesamten Areals liegt bei rund 300 Megawattstunden. «Die Produktion ist sechsmal höher als der Verbrauch. Der überschüssige Strom wird weiterverkauft. Da das Wasserkraftwerk nicht ganzjährlich in Betrieb ist, wird vereinzelt noch Strom über das Elektrizitätswerk bezogen», so Fabian Widrig.

Mehr Informationen zum Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

«Das bleibt in den nächsten Jahren auf jeden Fall spannend und eine Herausforderung.»

Pascal Welti

Moderne Zähler für eine faire Abrechnung

In der ersten Etappe durfte NeoVac rund 200 Nutzeinheiten mit Wärme-, Wasser- und Elektrozählern sowie modernster LoRaWAN-Technologie ausstatten. «Das erlaubt uns, die Verbräuche der Nutzeinheiten zu messen und fair abzurechnen», erklärt Pascal Welti, Leiter Energy Consulting bei NeoVac. Die Ablesung der Daten erfolgt ganz einfach und ohne Wohnungszutritt. Die Verbrauchsdaten werden drahtlos über LoRaWAN/IoT (Internet der Dinge) von Swisscom in die Cloud übermittelt. So können die erhobenen Daten automatisch in die Betriebskostenabrechnung respektive die Nebenkostenabrechnung überführt werden. «Bei diesem Projekt kommen bis 2030 fortlaufend neue Gebäude hinzu – das bleibt in den nächsten Jahren auf jeden Fall spannend und eine Herausforderung», so Pascal Welti.

Areal-Monitoring mit cleverer Software

Und wie visualisiert man die gemessenen Verbräuche am besten? Mit «NeoVac Monitoring Pro». Mit der Software können Energieströme mit wenigen Klicks über verschiedene Zeiträume hinweg analysiert, verglichen, überwacht und es kann daraus Optimierungspotenzial abgeleitet werden. «Mithilfe der Plattform und nach einer intensiven Prüfung haben wir zu Projektbeginn festgestellt, dass das Messkonzept nicht stimmen konnte. Wir haben uns daraufhin mit allen Beteiligten zusammengesetzt und nochmals den Input für die Erstellung eines neuen Messkonzeptes gegeben», so Sandro Derungs, NeoVac Projektleiter Energy Consulting. «Je grösser und komplexer das Areal, umso wichtiger ist es, mehrere gezielte Messpunkte zu haben. Das ermöglicht eine detaillierte Analyse der Energieflüsse und hilft uns festzustellen, ob die gemessenen Werte plausibel sind», erklärt Sandro Derungs.

Weitere Infos zum «NeoVac Monitoring Pro» 

 

 

Passt zu allen

NeoVac E-Mobility versorgt Elektrofahrzeuge verlässlich mit Energie und ist mit jedem handelsüblichen Fahrzeugtyp kompatibel.

Mehr davon? Kein Problem!

Falls zusätzliche Ladestationen gewünscht sind, lässt sich die Ladeinfrastruktur nachträglich beliebig und einfach ausbauen.

Volle Power

Das integrierte dynamische Lastmanagement nutzt die bestehende Kapazität der Elektroinstallation optimal und verhindert eine Überlastung des Hausanschlusses. Die maximal benötigte Leistung wird gleichmässig auf die verschiedenen Ladestationen verteilt. Das verhindert teure Lastspitzen und überflüssige Ausbaukosten.

Alles inbegriffen

NeoVac bietet Komplettlösungen für E-Mobility-Infrastrukturprojekte aus einer Hand – von der Beratung über die Planung und Ausführung bis zum Betrieb und zur Verrechnung.

Smart und sicher Strom tanken

Natürlich braucht ein nachhaltiges Projekt auch die entsprechende Infrastruktur, wenn es um das Laden von Elektroautos geht. So wurde für den Arealabschnitt «Garnwerk» ein dynamisches Lastmanagement realisiert. Das stellt sicher, dass es nicht zu einer Überlastung der Hausanschlüsse kommt und die verfügbare Leistung optimal auf alle Ladestationen verteilt wird. Bisher wurden sieben Ladestationen in Betrieb genommen. Sie stehen sowohl für die private als auch öffentliche Nutzung zur Verfügung. Steigt der Bedarf an Ladestationen, können diese jederzeit ganz einfach erweitert werden.


Volle Kontrolle mit «NeoVac myEnergy»

7 bis 12 % des jährlichen Heiz- und Warmwasserverbrauchs können eingespart werden

Studien belegen, dass 7 bis 12 % des jährlichen Heiz- und Warmwasserverbrauchs eingespart werden, wenn Wohnungsnutzer:innen innerhalb des Jahres regelmässig über ihren Verbrauch informiert werden. Mit der kostenlosen App «NeoVac myEnergy» ist das ganz einfach umsetzbar: Sie sorgt für Transparenz und Kontrolle über den persönlichen Energie- und Wasserverbrauch und ermöglicht es den Mieterinnen und Mietern des Emmenhofs auf einfache Weise, Energie zu sparen. Die benutzerfreundliche Oberfläche liefert präzise Verbrauchsdaten aus den derzeit circa 800 Messpunkten. Dabei zeigt «NeoDuck» den individuellen Verbrauch an: Schaut die Ente glücklich, ist alles in Ordnung und die Verbrauchswerte liegen – bezogen auf die zuvor festgelegten Vergleichswerte – im Normalbereich (Verbrauchswerte können beispielsweise mit dem Liegenschaftsdurchschnitt oder den Durchschnittswerten des Schweizer Haushaltes verglichen werden). Bei ungewöhnlich hohem Verbrauch senkt die Ente den Schnabel und die Nutzerinnen und Nutzer können spezifisch auf Energieräuber reagieren. Nutzerinnen und Nutzer können zudem ihre Energie- und Wasserkostenabrechnungen direkt herunterladen.

Markus Ehrat im Videointerview

Für Markus Ehrat war es wichtig, das Projekt mit einem Anbieter umzusetzen, der auf die Besonderheiten des Areals eingehen kann: «Alle Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer auf dem Areal versorgen wir selbst. Das Wasserkraftwerk besteht seit mehreren Jahrzehnten und produziert zuverlässig Strom – dazu gibt es auf jedem neuen Gebäude, welches wir realisieren, eine PV-Anlage. Es macht für mich einfach am meisten Sinn, einen Anbieter zu haben, der alle Energieströme misst und auch entsprechend abrechnet – diesen Partner habe ich mit NeoVac gefunden», so Markus Ehrat.

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