Die Leidenschaft für Autos im Blut | © Fabrizio Manni

Die Leidenschaft für Autos im Blut

Fabrizio Manni, Leiter des NeoVac Servicecenters in Porza, ist nicht nur Autoliebhaber, sondern auch ein kreativer Tüftler, der Autos individuell gestaltet und ihnen eine persönliche Note verleiht. Im Interview erzählt er, welches Fahrzeug ihn besonders begeistert, welche Preise er bei Wettbewerben gewinnen konnte und welche unerwartete Begegnung ihn nach einer Autoshow in Rotterdam auf dem Heimweg überraschte.

Wie wurde deine Leidenschaft für Autos entfacht? 
Schon als Kind hat mein Vater meine Begeisterung geweckt. Er besass einen roten Alfa Romeo Giulia. Ich erinnere mich noch genau an den Geruch des Innenraums, das sonore Brummen des Motors mit den doppelten Weber-Vergasern und das elegante Dreispeichenlenkrad aus Holz und Aluminium, das das Alfa-Romeo-Logo zur Schau stellte. Jede Fahrt war für mich ein Erlebnis und hat meine Liebe zu Fahrzeugen geprägt. Die Reisen mit meiner Familie und die Erlebnisse mit diesem Auto verbinde ich bis heute mit starken Emotionen.

Gibt es ein Auto, das dich als Kind besonders fasziniert hat?
Obwohl ich schon immer ein «Alfista» war, hat mich der Ferrari F40 tief beeindruckt. Seine zeitlose Ästhetik und das pure Design haben mich damals begeistert und tun es bis heute. 

Was macht für dich ein Auto zum «Traumauto»?
Es ist die Kombination aus Design, Technik, Motorensound und vor allem Fahrspass. Ein Traumauto muss auffallen, einzigartig sein und meine Handschrift tragen.

Welches Modell ist dein absoluter Traum?
Wenn ich wählen könnte und dabei realistisch bleiben soll, wäre es der Ferrari 458 Italia in Rot oder Gelb – der letzte rein V8-betriebene Ferrari ohne Hybridkomponenten. Seine Linienführung und der Klang sind einzigartig, und ich denke, er wird ein Klassiker. 

Und wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Dann würde ich mir eine Garage zulegen und eine umfangreiche Sammlung aufbauen. Autos wie der Bugatti Chiron, Pagani Huayra, der Ferrari FXX K EVO sowie Ferrari SF90 Stradale und mein Lieblingsauto, der Ferrari F40, stünden ganz oben auf der Liste.

Du baust Fahrzeuge um und individualisierst sie. Was fasziniert dich daran? 
Ich möchte, dass meine Autos zu Unikaten werden, die es so nicht zu kaufen gibt. Das Arbeiten daran bereitet mir grosse Freude, und ich liebe es, meine kreativen Visionen umzusetzen und alles von Grund auf zu gestalten. Es ist einfach bei jedem Projekt schön zu sehen, wie meine Vision für das Fahrzeug Wirklichkeit wird.

Was war das ungewöhnlichste Detail, das du an einem Auto verändert hast?
Das ist schwierig zu beantworten, da ich sehr viele aussergewöhnliche Umbauten durchgeführt habe. Ich habe beispielsweise Teile mit Lasertechnik oder einer CNC-Fräse erstellt oder mit speziellem Leder bezogen und so in das Gesamtbild integriert.

Gab es Projekte, auf die du besonders stolz bist?
Da ich nicht nur die äussere Ästhetik, sondern auch das Interieur und die Multimediaanlagen gestalte, bin ich besonders stolz auf meine letzten beiden Projekte. Mit denen habe ich an der EMMA (European Mobile Media Association) Championship teilgenommen. Das ist ein Wettbewerb, bei dem es um den besten Klang, den grössten Schalldruck, die beste Installation und das beste Design von Car-Audio-Systemen geht. Ich bin bei diesem Wettbewerb mit einem umgebauten Seat Leon 1.8 Turbo 4 Motion und einem Ford Mustang GT an den Start gegangen und habe damit in der Schweiz den ersten Platz erreicht und beim Europafinale in Deutschland den dritten.

Die Welt der Fahrzeugmodifikation ist für Aussenstehende recht unübersichtlich. 
Das stimmt - es ist sozusagen eine ganz eigene Welt, die extrem vielfältig ist. Das Spektrum reicht von kraftvollen American Muscle Cars, also leistungsstarken US-Fahrzeugen mit grossen V8-Motoren aus den 1960er- und 1970er-Jahren, wie dem Ford Mustang, bis hin zu japanischen Fahrzeugen. Diese Modelle, wie der Nissan Skyline, sind oft sportlich und von hoher Qualität. Ein weiteres Beispiel sind sogenannte Restomods – klassische Autos, die restauriert und mit moderner Technik aufgerüstet werden, um das Beste aus Tradition und Innovation zu vereinen.

Hast du noch eine Anekdote für unsere Leserschaft?
Nach einer Autoshow in Rotterdam überholte mich ein Fahrer auf der Autobahn – sein Sohn hielt einen Zettel an das Fenster mit der Aufschrift «Please stop, I want to see your car». An der nächsten Tankstelle zeigte ich dem begeisterten Kind mein Auto, liess es Probesitzen und demonstrierte den Sound. Solche Momente sind das grösste Lob für mich. Eines möchte ich den Leser:innen gerne noch mitgeben: Autoenthusiastinnen und -enthusiasten sind nicht automa­tisch Raserinnen und Raser. Für viele ist es eine Leidenschaft, die über Generationen weitergegeben wird. Besonders beeindruckend ist, wie ausgeprägt die Liebe zum Detail bei manchen Fahrzeugen sein kann. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, eine Veranstaltung zu besuchen, bei der solche Fahrzeuge ausgestellt werden.
 

Die Leidenschaft für Autos im Blut | © Fabrizio Manni
Den Ford Mustang hat Fabrizio Manni nach seinen Vorstellungen umgebaut.
Die Leidenschaft für Autos im Blut | © Fabrizio Manni
Blick in den Kofferraum des Ford Mustang: oben drei Bildschirme für Videoclips, in der Mitte zwei Subwoofer mit 5’000 Watt, darunter der Subwoofer-Verstärker. Links der digitale Signalprozessor, rechts die 600A-Absicherungen der Anlage. Gesamtleistung: beeindruckende 6’200 Watt.
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