Schauspieler und Podcaster
Anfang 2024 lief im SRF die rätoromanische Serie «L’ultim Rumantsch» mit deutschem Untertitel. Das fiktionale Familiendrama dreht sich um die Familie Durisch, Eigentümerin und Betreiberin des grössten Medienhauses in Graubünden. Darin tritt die Figur Cla auf, ein Zeitungsredakteur. Er wird von Sandro Derungs, Projektleiter Energy Consulting bei NeoVac, verkörpert. Wir haben ihn zum Interview getroffen und mit ihm über seine Rolle in der TV-Serie, die rätoromanische Sprache und seinen Podcast «Lumpazi» gesprochen.
Wie bist du zur Rolle des Zeitungsredakteurs Cla gekommen?
Ich habe 2020 beim Radiosender toxic.fm in
St. Gallen eine Ausbildung zum Radiomoderator abgeschlossen und dadurch viele Leute aus dem kreativen und künstlerischen Bereich kennenlernen dürfen. Eine gute Freundin hat mich damals darauf aufmerksam gemacht, dass Laiendarstellerinnen und -darsteller für einen Film gesucht werden. Da dachte ich mir, das könnte ich mal probieren und habe mich beworben. Dann ging es auch schon zum Casting und ehe ich mich versah, sass ich mit allen Schauspielerinnen und Schauspielern der Serie bei der ersten Lesung.
Wann warst du das erste Mal am Set?
Im Sommer 2023 ging es mit den Dreharbeiten los. Insgesamt hatte ich sechs Drehtage.
Eine Besonderheit der Serie ist, dass darin
Rätoromanisch gesprochen wird – nur rund
0.5 % der Schweizerinnen und Schweizer sprechen die vierte Landessprache. Das war sozusagen ein Heimspiel für dich …
Richtig. Ich bin in der Surselva aufgewachsen – dort ist Rätoromanisch die ortsübliche Sprache.
Kannst du uns eine Anekdote vom Set erzählen?
Es war eine Herausforderung für die ganze Filmcrew, da niemand Rätoromanisch sprach. Sie wussten also nie, was die Schauspielerinnen und Schauspieler gerade gesagt haben. Wenn wir mit dem Text improvisieren durften, mussten wir uns zum Teil selbst korrigieren, weil wir etwas «Falsches» gesagt haben, und darum kam es vor, dass wir eine Szene erneut drehen mussten.
Ist es dir wichtig, die Sprache lebendig zu halten?
Ja, sehr. Es ist ja an sich etwas Einzigartiges, dass man in einem so kleinen Land wie der Schweiz vier Landessprachen hat. Das Bündnerland mit der rätoromanischen Sprache und der reichhaltigen Kultur – das alles gehört für mich zur Schweizer Identität.
Hat dich deine Begeisterung für die Sprache den rätoromanischen Podcast Lumpazi starten lassen?
Genau – den Podcast habe ich zusammen mit meinem Freund aus der Radiozeit gegründet. Er kommt aus Nunningen und hatte bis dahin keine grosse Ahnung von der Sprache – fand sie aber immer spannend und wollte sie lernen. So entstand die Idee. Im Podcast bringe ich ihm die Sprache bei. Das Projekt hat grossen Anklang gefunden und es gab viele positive Rückmeldungen. Wir waren damit im Fernsehen und Zeitungen haben darüber berichtet – es hat mich wirklich gefreut, dass ein Podcast mit dieser speziellen Thematik auf solch ein grosses Interesse stösst.
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